Reflexion

Ich freue mich sehr, dass du wieder vorbei schaust!
Wie geht es dir? Wie fühlst du dich? Was fühlst du?

Während ich letzte Woche kaum wusste was ich mit der Welt teilen sollte, drängen diese Woche die Gedanken nur so, endlich niedergeschrieben zu werden.
Doch das muss warten.
Es gibt Themen über die immer gesprochen werden muss. Und das ist verdammt nervig. Aber das ist verdammt nochmal nötig.
Eigentlich fühle ich mich gerade gar nicht bereit dafür, über dieses Thema zu schreiben. Aber mir ist genau in diesem Moment so wichtig meine Gedanken zu teilen.

Glücklich sein.

Ich möchte damit beginnen, warum ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht darüber schreiben mag:
Glücklich sein hat viele Definitionen. Es gibt weder eine richtige, noch eine falsche Definition. Jeder Mensch hat seine ganz eigene Vorstellung davon was glücklich sein ist, wodurch man glücklich wird, wie es sich anfühlt glücklich zu sein, ob es ein Gefühl ist, ob man es anfassen kann und eben noch so viel mehr.
Wenn ich darüber nachdenke was glücklich sein für mich bedeutet, dann sind da unzählige Gedanken. Glücklich sein, ist für mich persönlich, ein unbeschreibliches Gefühl.
Und wie redet man über etwas, das man selber als unbeschreiblich ansieht?

Warum ich aber das große Bedürfnis  habe unbedingt über ein, für mich, unbeschreibliches Gefühl zu schreiben ist, dass wir Menschen oft vergessen, uns um unser Dasein zu sorgen.
Dieser Satz klingt jetzt wahrscheinlich ein wenig wirr. Ich versuche ihn einmal anderes zu formulieren.
Wir lassen unser eigenes Wohlbefinden oft außen vor.
Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben.
Das klassische Beispiel, jeder kennt diesen Menschen, oder vielleicht bist genau du dieser Mensch, der sich immer um seine Mitmenschen sorgt und gar nicht mehr benennen kann, wie es dir eigentlich geht.
Und wenn genau du diese Person bist, vielleicht hast du dann auch schon einmal gesagt, dass es dir gut geht, solange es den Anderen gut geht.
Ein anderer simpler Grund könnte sein, dass es von der Gesellschaft schlicht weg oft als egoistisch aufgenommen wird, wenn man sein eigenes Wohlbefinden in den Mittelpunkt stellt.

Und dabei ist Wohlbefinden schon wieder etwas ganz anderes wie glücklich sein.

Wohlbefinden. Wohl – befinden. Be – finden.
Meinen Platz in dem großen Ganzen finden. Meinen Platz an dem ich mich wohl fühle.
Befinden. Muss Raum und Zeit da existent sein? Befinden kann man sich in/an vielen – in vielen was?
Ich befinde mich an einem Ort.
Ich befinde mich in einer Situation.
Ich befinde mich an einem Punkt in meinem Leben.

Das sind so verschiedene Dinge!
Einen Ort haben vielleicht schon viele andere Menschen besucht und man kann ihn höchstwahrscheinlich wieder besuchen, das ist etwas existierendes. Die Situation ist vergänglich. Wenn sie geschehen ist, dann kann nur noch über sie erzählt werden. Wer nicht mit dabei gewesen ist, muss sich auf die Erzählungen verlassen.
Der Punkt in einem Leben. Eine Phrase. Eine Phrase die man daher sagt und dabei jeder eine andere Vorstellung davon hat was das nun bedeuten mag. Fast schon etwas imaginäres.

Wohlbefinden bedeutet für jeden etwas anderes.

Und es ist absolut egal was es denn nun für jeden einzelnen bedeutet. Genau so steht es um glücklich sein.
Wichtig ist, sich Gedanken darüber zu machen, was es für einen selber bedeutet.
Und dabei nicht vergessen, dass dein Weg, nicht die Lösung für andere ist.

Für mich persönlich hat glücklich sein und das Wohlbefinden zum Beispiel sehr viel mit Selbstliebe zu tun. Wiederum steht der Begriff Selbstliebe für mich dafür, mit mir im reinen zu sein. Diese drei Begrifflichkeiten haben für mich miteinander zu tun, bauen oft aufeinander auf, aber sind für mich auch weiterhin eigenständige Elemente.

Es gibt Dinge, die kann man ändern, es gibt aber auch nun mal Dinge, die sich nicht ändern lassen.
Während ich an nervigen Angewohnheiten arbeiten kann, kann ich nur schwer etwas an äußerlichen Gegebenheiten ändern. Ich kann meine Haarfarbe ändern, werde aber nichts an meiner Schuhgröße ändern können.
Wenn ich also selber davon genervt bin, immer zu spät zu kommen, dann muss ich nicht weiterhin zu spät kommen.
Wenn ich mich aber darüber beschwere, dass ich zu klein bin um etwas aus dem Hängeschrank zu nehmen, dann habe ich die Wahl: Ich kann mich weiter darüber beschweren, oder ich akzeptiere diese Situation einfach.
Mein Wohlbefinden kann also dadurch beeinflusst sein, dass ich an meiner Selbstliebe arbeiten muss. Dieser Umstand kann dazu führen, dass ich nicht wirklich glücklich sein kann, da ich eine negative Grundeinstellung habe.

Das sind banale Beispiele. Aber sich vor Augen zu führen, welchen Kleinigkeiten wir im Alltag begegnen, die uns emotional beeinflussen, finde ich super wichtig.
Die ungreifbaren Dinge anzugehen, wenn die Farbe der Kugelschreibertinte einem ein unbehagliches Gefühl gibt, kann für den ein oder anderen die falsche Reihenfolge sein. Das schließt aber nicht aus, dass es für wieder jemand anderen genau der richtige Weg sein mag.

Mit sich selbst auseinander setzen, das wird seit einiger Zeit durch Social Media eine Art Trend.
Ich finde es schade, dass es nicht selbstverständlich zu sein scheint, aber vielleicht wird es das auf diesem Wege bald sein.

Mir ist sehr wichtig, deutlich zu machen, dass wir für uns verantwortlich sind. Wir sind für niemand anderen verantwortlich. Nur für uns selbst.
Du kannst niemanden retten. Und niemand kann dich retten.
Du kannst auch niemanden dazu zwingen deine Hilfe anzunehmen. Auch wenn es menschlich ist, es persönlich zu nehmen wenn Hilfe nicht angenommen wird, so kannst du nur Menschen helfen, die Hilfe haben möchten. Und vielleicht braucht jemand, aus einer anderen Perspektive gesehen, auch gar keine Hilfe.
Wenn du Hilfe brauchst, dann ist es deine eigene Verantwortung danach zu fragen.
Dazu gehört auch die Akzeptanz, wenn jemand dir nicht helfen kann oder möchte.
Andersherum, musst du akzeptieren wenn du nicht um Hilfe gebeten wirst.
Und vor allem immer die Selbstreflexion, ob du es dir überhaupt zutraust zu helfen.
Wenn du um Hilfe gebeten wirst, dann darfst du nein sagen, ohne dich dafür rechtfertigen zu müssen.
Keiner darf dich verurteilen, egal ob du Hilfe abgelehnt hast, ob du nicht nach Hilfe gefragt hast, oder wenn du nicht helfen kannst.

Alles was mir wichtig war loszuwerden, bin ich losgeworden.
Mit Absicht lasse ich manche Dinge einfach so stehen. Zu vielen Begriffen gäbe es noch einiges zu sagen. Aber eigentlich möchte ich gerade gar nicht erklären, was zum Beispiel glücklich sein für mich bedeutet.
Der gesamte Artikel spiegelt meine persönliche Meinung und meine persönlichen Eindrücke wieder.
Jeder soll für sich selbst Bedeutungen finden dürfen. Ich möchte niemandem meine Vorstellungen aufzwingen. Ich hoffe nur, den ein oder anderen zum Nachdenken angeregt zu haben.

Und damit melde ich mich mit den Eingangsfragen bis nächste Woche ab.
Wie geht es dir? Wie fühlst du dich? Was fühlst du?

 

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